MZ – ein Begriff für Motorradfreunde!
Was verbirgt sich hinter den beiden Buchstaben MZ?
Sehr viel, denn sie sind das Markenzeichen für den bis 1990 größten Motorradhersteller der Welt. Jährlich wurden aus der kleinen sächsischen Stadt Zschopau ca. 85.000 Motorräder in 100 Länder exportiert.
Geschichte von MZ
Sie begann im Jahr 1906, als der Däne Jörgen Skafte Rasmussen in Zschopau eine stillgelegte Fabrik kaufte - dort die verschiedensten Artikel herstellt wurden, und im Jahre 1916 entstand DKW, was Dampf Kraft Wagen bedeutet. Die Entwicklung ging weiter, und das weltweit erste Motorrad – Fließband entstand 1926, im Jahr 1928 wurden die Audiwerke AG Zwickau von DKW übernommen und 1929 wurde das Werk mit einer jährlichen Produktion von 60.000 Motorrädern die weltgrößte Motorradfabrik.
Es folgten turbulente Zeiten mit Fusionen und auch die Weltwirtschaftskrise machte sich bemerkbar. In den Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurden für die Wehrmacht Stromerzeugnisagregate und Motorräder gebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem schwierigen Neuanfang, aber es gelang, die Produktion der RT 125 aufzunehmen, und 1953 ging die BK 350 in Produktion.
1952 begann die Erfolgsgeschichte vom VEB Motorradwerk Zschopau. Der Markenname MZ begann seinen Siegeszug um die Welt.
Die MZ BK 350 wurde verbessert, die MZ ES 250 und die MZ ES 175 folgten im Jahre 1956. Die Motoren mit ihren überdurchschnittlichen Eigenschaften machten die MZ weltbegehrt, und in Europa wurde MZ Nummer 1 und MZ ist bis heute das meist gebaute deutsche Motorrad.
MZ wurde 1990 privatisiert, und es gab die verschiedensten Versuche zur Weiterführung eines ähnlichen Unternehmens. Als Erfolge kann hier die RT 125 genannt werden, ansonsten führte eine verfehlte Modellpolitik leider dazu, 2012 den Insolvenzantrag zu stellen. Auch die Sanierung im Jahre 2013 scheiterte.
Es ist bedauerlich, dass die so berühmte Marke MZ ein solches Ende fand.
Um es etwas versöhnlicher zu gestalten, sei auf die Erfolge von MZ beim Rennsport verwiesen.
MZ und Vorgänger beim Rennsport
Der Rennsport spielt für MZ und seine Vorgänger eine große Rolle. Schon 1920 wurden erste Erfolge verzeichnet, und die erste Rennmaschine wurde 1925 entwickelt. In den dreißiger Jahren wurde mit ca. 100 Mitarbeitern der Höhepunkt der Rennabteilung erreicht. Auch im Geländesport war DKW erfolgreich. 1941 wurde die Rennabteilung aufgelöst, und die Rüstungsproduktion begann.
In der DDR wurden die Motorräder des MZ Motorradwerkes Zschopau zu einem begehrten Artikel, 1981 kam noch die ETZ 250 dazu - und weltweit stieg die Nachfrage jährlich.
Der Rennsport erreichte seine Höhepunkte.
1963 wurde die DDR Nationalmannschaft mit den MZ Motorrädern Sieger bei der Internationalen Sechstagefahrt, was gleichbedeutend mit der Weltmeisterschaft im Geländesport ist. In den Jahren 1964, 1965, 1966, 1967, 1969 und 198t gewannen die DDR Silbervasen - und Trophy Mannschaften ebenfalls den Titel.