Bis heute wirtschaftlich und heiß begehrt
1980 wurde die KR51/1 von der letzten Baureihe der Simson Schwalbe, der KR51/2 abgelöst. Diese wurde bis zum 31. März 1986 produziert und hatte einen neu konstruierten, fahrtwindgekühlten 3,7-PS-Motor M541. Um diesen in die Schwalbe einbauen zu können, musste der Rahmen geändert werden. Konkret fiel der Mittelsteg weg, da keine Zylinderkopfaufhängung mehr nötig war. Dafür mussten aber zusätzliche Verstärkungsbleche an der hinteren Motoraufhängung angebracht werden. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, war der M541 Motor sparsamer, flexibler und sowohl mit drei als auch vier Gängen, mit Unterbrecher bzw. kontaktloser Zündung lieferbar. Durch die neue Motoraufhängung und eine verringerte Nenndrehzahl waren die Vibrationen der KR51/2 im Vergleich zu den Vorgängern wesentlich geringer. Auch der Geräuschpegel war geringer, da durch die Fahrtwindkühlung des Motors kein Gebläse mehr nötig war. Allerdings war der Motor dadurch auch nicht mehr so gut vor Überhitzung geschützt, was besonders im Hochsommer bei anstrengenden Fahrten negativ sein konnte. Alles in allem hatte der neue Motor jedoch zahlreiche Vorteile. So konnte er bereits bei vergleichsweise kleinen Drehzahlen seine Leistung abrufen, wodurch nicht so früh zurückgeschaltet werden muss und eher hochgeschaltet werden kann. Neben dem neuen Motor wurde die Bremsleuchte von 18 auf 21 Watt erhöht und der Bowdenzug der Hinterradbremse auf Gestängebetätigung umgestellt, was die Bremse zuverlässiger und wirksamer machte. Zudem wurden die Elektronikbauteile unter das vordere Abdeckbleck verlegt, wo Platz war, da der Luftfilter direkt vor den Vergaser gesetzt und damit lediglich das Ansaugrohr für die Luft unter dem Knieblech verblieb. Äußerlich änderte sich an der KR51/2 im Vergleich zu den Vorläufern sehr wenig. So wurde die Abgasanlage auf die rechte Seite verlegt – dadurch wurde der Ausbau des Hinterrads erleichtert – und das Rücklicht war rund (bis 1983 wurde das Rücklicht der S50 verwendet, ab dann das größere Rücklicht der BSL 122, das mit drei statt nur zwei Schrauben befestigt wird). Außerdem wurde die Form des Lenkerblechs leicht geändert und schwarz lackiert.
In der Grundausführung KR 51/2 N besaß die Schwalbe eine Fußschaltung, einen 3-Gang-Motor sowie Batterie und Blinker. Die Radfederung erfolgte über reibungsgedämpfte Federbeine. Produziert in einer Stückzahl von 90.800 erfolgte die Lackierung zuerst in blau, ab 1984 ausschließlich in saharabraun. Ausgestattet mit hydraulisch gedämpften Federbeinen und einem 4-Gang-Motor M541KFR eignete sich die KR 51/2 E Ausführung besonders für den Zweimannbetrieb und Bergauffahrten. Insgesamt wurden davon 124.500 Stück – in den Farben braun, bis 1984 hell saharabraun und später biberbraun - produziert. Die Luxusvariante der E-Ausführung stellte die KR 51/2 L dar. Über die Ausstattung der E-Schwalbe hinausgehend besaß sie eine wartungsfreie elektronische Zündanlage und eine verbesserte Scheinwerferleistung. Durch den Wegfall des Unterbrechers war die L-Schwalbe besonders alltagstauglich und gilt bis heute als wirtschaftlich. In den Farben kirschrot und ab 1982 billardgrün wurden insgesamt 84.900 Stück produziert.