Die KR51/1 ab 1968

Als Weiterentwicklung der KR51 kam 1968 die KR51/1 auf den Markt. Äußerlich kaum von der KR51 zu unterscheiden, besaß die KR51/1 einen Motor Typ M53/1 mit 3,6 PS, der mehr Leistung bei einem geringeren Verbrauch sicherstellte. Eine geänderte Luftansaugung, ein Ansauggeräuschdämpferkasten sowie ein unterhalb des Lenkers platzierter Luftfilter, der über Schläuche und einen Luftberuhigungskasten mit dem Vergaser verbunden war, verringerte zudem die Lautstärke deutlich. Zudem wurden die Gummi- und Plasteteile sowie die Sitzbank nicht mehr beige, sondern schwarz ausgeführt. Der hintere Bremsnocken wurde nach außen verlegt, um eine bessere Nachstellbarkeit der Hinterradbremse zu ermöglichen und die Form des Auspuffendstücks änderte sich von spitz zulaufend nach flach abgerundet. Der nierenförmige Rückspiegel wich erst einem grauen rechteckigen Spiegel, um dann – bei den fußgeschaltenen Schwalben – durch einen schwarzen runden Spiegel ersetzt zu werden, der in einer Bohrung am Kupplungsgriff befestigt wurde. Etwa 1976 erfolgte die Umstellung des oberen Pleuellagers von Bronzebuchsen auf Nagellagerung, wodurch das für den Vogel benötigte Gemisch von 1:33 auf 1:50 – in der Übergangszeit auf 1:40 – reduziert werden konnte.

Um möglichst allen Bedürfnissen gerecht zu werden, gab es vier Grundmodelle der zweiten Schwalbe-Generation: die KR51/1 (mit Handschaltung), die F (mit Fußschaltung), die S (mit halbautomatischer Fliehkupplung) und die K (Komfort Variante). Die hand- und fußgeschalteten KR51, von denen 375.000 Stück produziert wurden, waren mit reibungsgedämpften Federbeinen ausgestattet und in den Farben blau, ab 1973 auch tundragrau und ab etwa 1977 mit verlängerter Sitzbank erhältlich. Für mehr Komfort wurde die halbautomatische KR51/1S von 1968 bis 1980 in einer Stückzahl von 44.600 produziert. Sie besitzt hydraulisch gedämpfte Federbeine mit verchromten Hülsen, eine halbautomatische Fliehkraftkupplung und ist bis heute an dem fehlenden Kupplungshebel zu erkennen. Neben einer außenliegenden Zündspule zur Erhöhung der Scheinwerferleistung auf 25 W stand auch eine neu geformte längere Sitzbank für mehr Bequemlichkeit. Anfangs olivgrün lackiert mit beiger Lenkerschale wurde die Farbe der KR51/1S 1978 auf signalrot umgestellt und der Schriftzug „SchwalbeS“ eingeführt. Da die KR51/1S entgegen der Erwartungen kein Verkaufsschlager wurde, folgte 1976 das populäre Modell K, dass die Komfortmerkmale der S mit Motor und Elektronik der Grundmodelle kombiniert. Das Ergebnis: ein bis heute beliebter Vogel, der durch die hydraulisch gedämpften Federbeine Fahrkomfort und eine gute Bodenhaftung der Räder garantiert und durch die auf 625 mm verlängerte Sitzbank perfekte Bedingungen für den Soziusbetrieb bietet. Erkennungsmerkmal des K-Modells: Atlasweiß mit goldfarbenem Schriftzug und ab 1978 saharabraun mit silbernem Schriftzug.